Mittlerweile sind Sie schon Tradition im 1. Löschzug: Die jährlichen Rescue Days! Gemeint ist eine mehrwöchige Übungsserie, bei der das Thema "Technische Hilfe nach Verkehrsunfällen" intensiv behandelt wird. Abgeschlossen werden die Rescue Days mit einer realistischen Einsatzübung, in der das aufgefrischte und neu erlernte Wissen in die Tat umgesetzt werden muss. Dabei steht auch besonders der Faktor Zeit und Schnelligkeit der technischen Rettung im Vordergrund. In diesem Jahr ließen sich die Ausbilder, Marius Domhöfer und Jonas Kolling, ein besonders realistisches Übungsszenario einfallen: Verkehrsunfall mit zwei eingeschlossenen Personen - PKW fängt an zu brennen. Bei dieser Alarmmeldung schoss der Puls der Übungsteilnehmer sofort in die Höhe, denn hier zählt jede Sekunde. Bevor die Rettung der Verunfallten durchgeführt werden konnte, musste zunächst der Fahrzeugbrand unter Einsatz eines Strahlrohres und ausgerüstet mit schweren Atemschutzgeräten gelöscht werden. Dass der PKW tatsächlich brennen würde hatten die meisten Übungsteilnehmer wohl eher nicht erwartet. Dadurch konnten jedoch viele neue Erfahrungen und Erkenntnisse gewonnen werden, die im Einsatz hilfreich sind. Ein echtes Feuer verhält sich eben doch ganz anders wie eine Simulation mittels Nebelmaschine. In einer gemeinsamen Abschlussbesprechung wurde die Übung durchgesprochen und aufgearbeitet. Die Ausbilder zeigten sich sichtlich zufrieden mit dem Vorgehen der Mannschaft. Das Übungsziel wurde definitiv erreicht!
Bei bestem Wanderwetter führte die Wanderung der Einsatzabteilung von Langenberg nach Hofbieber zum Feuerwehrgerätehaus, wo leckerer Pfannengyros und eine willkommene Abkühlung im Wassersack auf die Kameraden und Kameradinnen wartete.
Am Samstag, den 29.04.2023, führte die Feuerwehr Hofbieber-Mitte einen Workshop/ Lehrgang zum Tragen und Arbeiten mit Chemikalienschutzanzügen (CSA) durch. Dadurch konnten fünf neue Träger von Chemikalienschutzanzügen ausgebildet werden und eine Vielzahl von Einsatzkräften ihr Wissen in diesem Bereich auffrischen. Die Hofbieberer Kernwehr kann somit auf nun 27 aktive CSA-Träger zurückgreifen, welche bei Einsätzen mit Gefahrgutbeteiligung zum Einsatz kommen um Menschen zu retten, Stoffermittlungen durchzuführen oder Leckagen abzudichten bzw. auslaufende gefährliche Flüssigkeiten aufzufangen.
Der Workshop startete bereits am Freitagabend mit einer Theorieunterweisung. Am Samstag ging es in verschiedenen Stationen um die Ermittlung von Gefahrstoffen mit diversen Messgeräten oder den Aufbau eines Dekontaminationsplatzes. Dieser hat den Zweck, eine Grobreinigung der kontaminierten CSA-Anzüge nach Einsatzende durchzuführen. Kernthema des Samstages war dann die Belastungsübung im Chemikalienschutzanzug, welche für alle Träger eine jährliche Pflicht ist. Die fünf „Neuen“ mussten sich im Rahmen des Workshops erst an das Tragen der steifen Anzüge gewöhnen. Unter dem luftdichten Chemikalienschutzanzug muss zusätzlich ein Atemschutzgerät getragen werden – eine besondere Belastung für Körper und Psyche.
Zum Abschluss des Lehrgangs fand eine große Einsatzübung an der Biebertalschule Hofbieber statt. Ein Szenario, wie es auch im Alltag jederzeit vorkommen kann: Ein mit Gefahrgutbehältern beladener LKW hatte durch einen Verkehrsunfall Ladung verloren. Unbekannte Flüssigkeit trat aus und unter dem Behälter war eine Person eingeklemmt. Übungsziele waren die rasche Menschenrettung, Maßnahmen zur Unterbindung eines weiteren Flüssigkeitsaustritts, Abdichten von Schachteinläufen sowie die Dekontamination nach dem Einsatz.
Die Ausbilder Michael Walden (Atemschutzgerätewart), Frank Rübsam und Marius Domhöfer (Wehrführung) und Dominik Breitung zeigten sich sichtlich zufrieden mit dem Verlauf des Workshops, welchen Sie vorher mühevoll ausgearbeitet hatten.
Erfolgreich absolviert nach den Ausbildungsgrundsätzen der Hessischen Landesfeuerwehrschule haben den Lehrgang Felix Kohlhoff, Nils Sondergeld, Jens Brehler, Nico Kammel und Lucas Berndt. Die fünf Kameraden können sich nun Atemschutzgeräteträger II (CSA-Träger) nennen.
Alle Lehrgangsteilnehmer inkl. Ausbilder
Die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Hofbieber-Mitte stand ganz im Zeichen der Neuwahl von Wehrführung und Vereinsvorstand, die turnusmäßig alle fünf Jahre ansteht. Wehrführer Matthias Kümmel hatte schon vor der Versammlung signalisiert, dass er für sein Amt nach 10 Jahren Amtszeit altersbedingt nicht mehr zur Verfügung steht. Auch zuvor war Kümmel schon als stellv. Wehrführer in Hofbieber-Mitte tätig und hatte in den letzten Jahren noch viele weitere Führungspositionen inne, wie z.B. die des 1. stellv. Gemeindebrandinspektors. Bevor es allerdings zu den Neuwahlen kam, standen die Jahresberichte von Einsatzabteilung, Verein und den verschiedenen Abteilungen auf dem Programm.
Jahresbericht der Einsatzabteilung
69 Mitglieder, welche sich in drei Löschzüge aufteilen, zählte die Einsatzabteilung zum 01.01.2023. Diese mussten im vergangenen Jahr zu 39 Einsätzen ausrücken, was im Vergleich zu den Vorjahren ein Rückgang ist. Dies begründete Kümmel damit, dass die Gemeinde Hofbieber im Berichtsjahr 2022 glücklicherweise von Unwettern verschont wurde. Auch größere Wald- oder Wiesenbrände im trockenen Hitzesommer gab es keine im Gemeindegebiet. Trotzdem mussten die Hofbieberer Brandschützer zu mehreren überörtlichen Brandeinsätzen im Landkreis Fulda ausrücken. Erfreut zeigte sich Kümmel über den hohen Ausbildungsstand seiner Wehr. So wurden im vergangenen Jahr wieder eine Vielzahl an Lehrgängen und Seminaren zusätzlich zum regulären Übungs- und Einsatzdienst besucht. Am Ende seines Berichtes dankte Kümmel den Führungskräften, Amtsträgern und der gesamten Mannschaft für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren. Er erwähnte, dass der in den nächsten Jahren anstehende Umbau bzw. die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Hofbieber ein großer Meilenstein und eine Herausforderung für die neue Wehrführung darstellen würde. Glücklicherweise kann Diese aber weiterhin auf die Unterstützung Kümmels zählen, welcher auch in der Einsatzabteilung noch Führungsaufgaben als Zugführer vom 2. Löschzug übernehmen wird.
Vereinswesen
Thomas Mathes, erster Vorsitzender des Feuerwehrvereins, stellte zunächst in seinem Bericht die Mitgliederentwicklung vor. So zählte der Verein zum Jahresende 276 Mitglieder, was ein deutlicher Zuwachs ist. Mathes zeigte sich erfreut, dass im vergangenen Jahr wieder eine Vielzahl von Veranstaltungen durchgeführt werden konnte. Besonders das traditionelle Vatertagsfest wurde nach zwei Jahren Coronapause wieder sehr gut besucht. Ebenso konnte wieder eine Weihnachtsfeier und weitere Aktivitäten durchgeführt werden.
Nachwuchsabteilungen
Die Abteilungsleiter der Jugend- und Kinderfeuerwehr, Stefanie Rübsam und Frank Rübsam, stellten ihre Jahresberichte vor und machten eindrucksvoll deutlich, dass die Feuerwehr Hofbieber-Mitte in seiner Kinder- und Jugendarbeit sehr gut aufgestellt und der Nachwuchs gesichert ist. Nach über 20 Jahren in verschiedenen Funktionen auf Gemeinde- und Standortebene der Jugendarbeit gab Stefanie Rübsam zum Abschluss ihres Berichtes bekannt, dass Sie als Jugendwartin nicht mehr zur Wiederwahl antritt. Fast alle der jüngeren Kameraden und Kameradinnen der Einsatzabteilung bildete Sie in den letzten 20 Jahren in der Jugendfeuerwehr aus wurde somit von Wehrführer Kümmel treffend als „Mutter des 1. Löschzuges“ betitelt. Mit einem großen Applaus wurde Rübsams Arbeit von der Versammlung gewürdigt.
Neuwahlen der Wehrführung und des Vereinsvorstandes
Zum Sitzungsende standen die Neuwahlen an. Als neuer Wehrführer wurde von der Versammlung Frank Rübsam einstimmig gewählt. Rübsam war schon zuvor fünf Jahre als stellv. Wehrführer tätig. Als neuer stellv. Wehrführer wurde Marius Domhöfer ebenfalls einstimmig gewählt, welcher zusätzlich noch die Funktion des 1. Löschzugführers ausübt. Neuer Jugendwart wurde Christoph Berndt. Der neu gewählte Vereinsvorstand setzt sich wie folgt zusammen: Thomas Mathes (1. Vorsitzender), Matthias Kümmel (2. Vorsitzender), Stefanie Rübsam (Kassenwartin), Lars Wehner (Schriftführer), Jonas Kolling (Pressewart), Marco Scholz (Beisitzer), Carsten Trabert (Beisitzer), Guido Pappert (Beisitzer), Felix Kohlhoff (Beisitzer). Der Vorstand wird zusätzlich noch durch die neu gewählte Wehrführung und den Jugendwart ergänzt.
Im Anschluss wurden noch Grußworte und Glückwünsche aus der Gemeindepolitik und von Gemeindebrandinspektor Heiko Kremer vorgetragen, ehe die Sitzung nach ca. 3 Stunden beendet war.